Tarnen und Täuschen

Ergänzungen zum Buch „Die menschliche Seite des Projekterfolgs“ von Peter Siwon, dpunkt.verlag, 2010

Das Thema Neurologie, Psychologie und Projektmanagment ist ständig im Fluss. Damit Sie als Leser meiner Publikationen von meinen aktuellen Erkenntnissen und Erfahrungen profitieren können, habe ich das wichtigste und interessanteste auf dieser Website für Sie zusammengestellt.

Tarnen und Täuschen

01/2011, Peter Siwon: Die besondere Fähigkeit des Menschen, ein Selbstbewusstsein, d.h. ein Bewusstsein für das eigene Denken und Fühlen zu entwickeln, erfordert viel Gehirnschmalz. Julian Paul Keenan von der Montclair University, New York, erläutert in einem Interview in der Gehirn & Geist 7-8/2010, dass der dafür betriebene Aufwand gute Gründe hat. Es hilft uns dabei, unser Verhalten noch geschickter in unserem Sinne zu steuern.

Die Fähigkeit zur Selbstdarstellung, die häufig mit einer Portion Tarnung, Täuschung, Hochstapelei oder Tiefstapelei verbunden ist, ist von großem Nutzen. Es handelt sich um zentrale Fähigkeiten unseres Egos. „Es ist kein bedauerlicher Fehler im System“, so Keenan, „sondern ein wichtiger Bestandteil des Egos“. „Es geht nicht um die Wahrheit“ sondern darum „sich im Leben zu behaupten“. Wer Sich in Gemeinschaften gut verkaufen kann, kann die Vorteile dieser Gemeinschaft auch schneller und leichter nutzen.

Wichtig ist dabei, dass uns erfolgreiche Selbstdarstellungsstrategien so in Fleisch und Blut übergehen, dass die verzerrte Darstellung in unser Selbstbild übernommen wird, d.h. wir täuschen uns irgendwann auch selbst, wenn wir andere erfolgreich täuschen oder unsere Mitmenschen unsere Selbstdarstellung bestätigen, um uns zu schmeicheln.

Fazit:

Wir müssen davon ausgehen, dass alle Menschen die Wahrheit zum eigenen Nutzen verzerren. Falsche Rückmeldungen zur Selbstdarstellung begünstigen die Entstehung eines verzerrten Selbstbilds.

Quellen:

Interview mit Julian Paul Keenan, Gehirn & Geist, 7-8/2010, S. 52

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