Leerlauf im Gehirn

Natur entspannt gestresste Projektmitarbeiter
Natur entspannt gestresste Projektmitarbeiter

09/2010, Peter Siwon: Was tut das Gehirn, wenn wir glauben nicht zu denken? Forscher fanden bei Hirnscans heraus, dass unser Gehirn die Denkpausen des Bewusstseins dazu nutzt, um unsere Eindrücke und Gedanken zu ordnen.
Marcus Raichle, Gehirnforscher, stieß 1990 bei der Auswertung von PET-Scans (Positronen-Emissions-Tomographie) auf ein interessantes Phänomen. Er stellte fest, dass bestimmteGehirnareale bei der Lösung von Denkaufgaben ihre Aktivität verminderten und ihre Aktivität wieder verstärkten, sobald die Versuchsperson sich geistig entspannte.

Raichle bezeichnete diesen Zustand als organisierten Leerlaufmodus. Er tritt immer dann in Aktion, wenn wir uns auf keine bestimmte Aufgabe konzentrieren und unsere Gedanken schweifen lassen. Der Unterschied im Energieverbrauch zwischen konzentriertem Denken und Leerlauf beträgt nur etwa 5%. Wozu braucht das Gehirn so viel Energie zum Nicht-bewusst-Denken? Neben den Routineaufgaben, die es für die Steuerung unseres Körpers erledigt, ist es vor allem damit beschäftigt, zu sortieren und zu organisieren. Es trennt Wichtiges von Unwichtigem und stellt Zusammenhänge her.  Man könnte sagen, dass es aus den vielen Puzzleteilen unserer Wahrnehmung und Gedanken neue Denkmodelle entwickelt und bestehende erweitert oder korrigiert. Diese Modelle helfen uns dabei, künftig besser zu denken und zu reagieren.

Tipps für die Projektarbeit: Wer effektiv und kreativ denken will braucht genügend Pausen.

Quellen:
– Josphina Maier: Gedanken im Leerlauf
– 
Gehirn&Geist, 9/2010

Foto: Bernd S, Fotolia

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