Glossar: Psychologie der Projektarbeit
Hier sind wichtige Begriffe im Sinne wie ich sie in meinem Buch verwende zusammengefasst und kurz erklärt.
Abtasttheorem |
Das Abtasttheorem besagt, dass sich der zeitliche Abstand der Beobachtungspunkte verringern muss, wenn sich das beobachtete System schneller verändert. Nur so kann das zeitliche Verhalten des Systems weiterhin richtig beobachtet werden. In der Nachrichtentechnik drückt sich dieses Theorem darin aus, dass ein Signal mindestens doppelt so schnell abgetastet wird wie die schnellste im Signal enthaltene Frequenz. |
Aggression |
Verhalten, das einem anderen Individuum körperlichen oder psychischen Schaden zufügt. Aggression schafft Distanz, verletzt oder vernichtet den „Angreifer“. Sie ist mit hohen Risiken, wie körperlichen oder sozialen Schäden verbunden. |
Alphatier |
Leittier in einem Rudel. Übertragen auf menschliche Gruppen bezeichnet man damit eine Führungspersönlichkeit. |
Amygdala |
Ein Teil unseres Gehirns, das u.a. maßgeblich bei der Auslösung von Angstreaktionen und bei der Bildung eines emotionalen Gedächtnisses beteiligt ist. |
Anker |
Anker sind Wahrnehmungen oder Informationen die durch ihren (verborgenen) zeitlichen, inhaltlichen, räumlichen oder emotionalen Zusammenhang unser Verhalten beeinflussen. Auch wenn es jeder Logik entbehrt! Z.B. eine zufällig in anderem Zusammenhang genannte Zahl beeinflusst eine Schätzung. |
Anpassung des Wertesystems |
Die Realität wird zum Wunsch erklärt, wenn der Wunsch nicht Realität wird. Die menschliche Psyche senkt seine Ansprüche an die Qualität der Bedürfnisbefriedigung in dem Maße wie das Bedürfnis steigt. Z.B. mit steigendem Hunger sinkt der Anspruch an die Qualität der Nahrung. |
Arroganz |
Arroganz schafft schützende Distanz durch Selbstüberhöhung und gleichzeitiger Erniedrigung anderer. Allerdings ist Ignoranz häufig die Folge, denn durch diese Distanz werden Lern- und Veränderungsprozesse erschwert. |
Assessment Center |
Methode der Personalauswahl , bei der Bewerber mit verschiedenen Aufgaben oder Situationen konfrontiert werden und dabei beobachtet werden. Ziel ist es dabei, die Eignung der Bewerber für eine bestimmte Aufgabe oder Rolle möglich realistisch zu bewerten. |
Ausreden |
Ausreden verkleinern die Bedrohung des Egos einer Person, indem sie von ihrer Verantwortung ablenken. |
Autorität |
Autorität ist die Eigenschaft einer Person, die dazu führt, dass andere sich in ihrem Denken und Handeln an ihr orientieren. Die Anerkennung der Autorität erfolgt im Austausch gegen weniger Denkaufwand, weniger Verantwortung, Orientierung, Schutz, Unversehrtheit, etc. |
Axon |
Das Axon ist ein antennenartiger Auswuchs einer Nervenzelle, über den es sich mit anderen Nervenzellen verbindet und ihnen Signale sendet. |
Bedürfnis |
Ein Bedürfnis (Nahrung) entsteht durch eine im Nervensystem detektierte Abweichung zwischen dem aktuellen und einem potentiell besseren Zustand (körperlich oder psychisch). Ein Bedürfnis löst Emotionen (Hunger) aus, die wiederum Verhalten (Essen) aktivieren, das dazu geeignet ist, das Bedürfnis zu decken. |
Belohnungsfalle |
Gerade im Bereich der Leistungsgrenze können Belohnungen als fehlende Wertschätzung, versteckte Drohung oder als Einschränkung der Selbstbestimmung interpretiert werden. Dann wirkt die Belohnung demotivierend. |
Belohnungssystem |
Das Belohnungssystem im Gehirn besteht aus Nervenzellen, die angeregt durch Erfolgserlebnisse chemische Stoffe (Dopamine, Opioide) im Gehirn ausschütten. Diese Stoffe stimulieren das Gehirn dazu, die Verhaltensweisen und Wahrnehmungen zu bevorzugen, das diese positiven Ereignisse herbeigeführt haben. |
Big-Five-Modell |
Bei den Big Five , auch Fünf-Faktoren-Modell (FFM) handelt es sich um ein Modell der Persönlichkeitspsychologie, das fünf Persönlichkeitsmerkmale unterscheidet: Bedürfnis nach Stabilität, Extraversion, Offenheit, Anpassungsbereitschaft, Gewissenhaftigkeit. |
Clustern |
Intuitive Vereinfachung komplexer Strukturen durch Erzeugung übergeordneter Strukturen und Ausblendung von Details. |
Coach |
Der Coach ist Berater und Begleiter bei z.B. beruflichen Entwicklungs- und Veränderungprozessen Seine Zielsetzung liegt vor allem darin, den Entwicklungsprozesse methodisch zu unterstützen. |
Commitment |
Das Gefühl persönlicher Verpflichtung, das Verhalten an der eigenen Aussage, einem Versprechen, etc. zu orientieren. |
Deeskalation, Konflikt |
Der Vorgang der schrittweisen Entschärfung eines Konflikts z.B. durch die Methode GRIT (gradual and reciprocated initaitives in tension reduction). |
Deindividualisierung |
Das Phänomen, dass Menschen in Gruppen dazu neigen, einen Teil ihrer persönlichen Interessen zugunsten einer höheren Identifikation mit der Gruppe aufzugeben. Z.B. Anpassung von Kleidung, Frisur, Sprache. |
Denkautomatismus |
Denkvorgang, der ohne Beteiligung des Bewusstseins abläuft. Z.B. die Erzeugung eines Sinns oder einer Vorstellung beim Lesen dieses Satzes. |
Denkblockade |
Unfähigkeit eine Aufgabe durch bewusstes Nachdenken zu lösen, weil die Fähigkeit bewusst zu denken durch Hormone, die bei hohen Erregungszuständen (Stress oder Euphorie) im Gehirn wirken, behindert wird. |
Denkmodelle |
Das Gehirn erzeugt Signale, die das Verhalten steuern. Dabei wendet es Modelle an. Diese Modelle beschreiben die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Verhalten und Umgebung. Diese Umgebung beinhaltet den Körper mit all seinen Funktionen. Damit modelliert das Gehirn ganzheitlich die Zusammenhänge von Körper-Geist-Umwelt. |
Dentrit |
Empfangsantenne einer Nervenzelle. S. auch Neurotransmitter |
DISG-Persönlichkeitsprofil |
Eine mögliche Form der Klassifizierung von Persönlichkeitstypen. In diesem Fall wird zwischen dominanten, initiativen, stetigen und gewissenhaften Typen unterschieden. |
DNS |
Desoxyribonukleinsäure ist das Trägermolekül genetischer Informationen. |
Dopamine |
Ein durch spezielle Nervenzellen gebildetes Protein, das u.a. euphorische Erfolgserlebnisse hervorruft. |