… zum Buch „Die menschliche Seite des Projekterfolgs“
Hier sind wichtige Begriffe im Sinne wie ich sie in meinem Buch verwende zusammengefasst und kurz erklärt.
Scheuklappen- |
Die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf ein Ziel führt zur verminderten Aufnahmefähigkeit für Informationen, die in keinem oder geringem Zusammenhang mit einem gesetztem Ziel zu sein scheinen. |
Schutzzone |
Viele Interventionen oder Lernprozesse benötigen Schutzzonen (z.B. Vieraugengespräch, Workshop), damit sich die Beteiligten auf den Prozess einlassen können. |
Selbstbild und Gruppe |
Die Mitglieder einer Gruppe nutzen die Merkmale und Fähigkeiten ihrer Gruppe zur Selbstdarstellung. Die Bestätigung dieser Selbstdarstellung innerhalb oder auch außerhalb der Gruppe fördert die Identifikation mit den Merkmalen und Fähigkeiten Gruppe. |
Selbstbild und Selbstdarstellung |
Die Bestätigung der Selbstdarstellung durch die Mitmenschen wirkt auf das Selbstbild das Selbstdarstellers. Falsche Rückmeldungen der Mitmenschen fördern so die Verzerrung des Selbstbilds. |
Selbstbilderhaltung |
Verhaltensweisen die dazu dienen das eigene Selbstbild aufrecht zu erhalten. Z.B. Selbsttäuschung, Aggression,… |
Selbstdarstellung |
Verhaltensweisen, die dazu dienen in Gemeinschaften ein vorteilhaftes Erscheinungsbild aufzubauen oder zu erhalten. |
selbsterfüllende Prophezeiung |
Die sich selbsterfüllende Prophezeiung ist eine Vorhersage, die sich erfüllt, weil der Vorhersagende, meist unbewusst, seine Wahrnehmung und sein Verhalten an der eigenen Prophezeiung orientiert. |
Selbsttäuschung |
Das Phänomen, dass unsere Selbstwahrnehmung nicht der objektiven Wahrheit entspricht, sondern durch den Wunsch eigenen oder fremden Anforderungen gerecht zu werden, verzerrt ist. |
Self-Serving Bias |
Der Erfolg wird mehr als objektiv zulässig der eigenen Person zugeschrieben. |
Soziale Anpassung |
Der Nutzen einer Gemeinschaft entsteht durch die Ausrichtung der Fähigkeiten und Leistungen seiner Mitglieder auf gemeinsame Ziele. Damit steigert sich auch in den meisten Fällen der Eigennutz. Orientierung an sozialen Normen spart Aufwand bei Denken, Lernen, Entscheiden, bewahrt vor Unannehmlichkeiten wie Strafe, seelischen Konflikten, Streit, etc. Der |
Soziale Bewährtheit |
Wir orientieren uns ständig an den verbalen und nonverbalen Signalen unserer Mitmenschen. Wir tun das was die Meisten meistens tun, weil die Gemeinschaft die schützt und teilhaben lässt, die ihre Zugehörigkeit signalisieren und die Mehrheit (meist) Recht hat. |
Sozialer Vergleich |
Personen bestimmen durch Vergleich mit anderen Personen ihren sozialen Status. Dabei werden die Vergleichspersonen oft so gewählt, dass das eigene Selbstbild aufgewertet wird. |
Stop&Think |
Maßnahmen, die uns z.B. in kritischen Phasen eines Projekts zwingen, bewusst nachzudenken. Dies können beispielsweise verbindliche Meilensteine und Checkliste sein. |
Stress |
Erregungszustand, der durch hohe körperliche oder psychische Belastung oder Bedrohung hervorgerufen wird. Der Körper bereitet sich dabei hormongesteuert auf Angriffs- oder Fluchtreaktionen vor. Werden diese Stressreaktionen unterdrückt oder kommt es zu keiner wirklichen Entspannung zwischen den Stresssituationen, kann dies auf Dauer zu gesundheitlichen Schäden führen. |
Struktur-extrapolation |
Nutzung gewohnter, bekannter oder vorgegebener (räumlicher, zeitlicher oder emotionaler) Orientierungspunkte, z.B. Formen, Grenzen, Abläufe, Traditionen. |
Sündenbock |
Eine Person wird meist unter Missachtung der realen Zusammenhänge zur alleinigen Ursache eines Problems abgestempelt. Dies kommt der Neigung des Gehirns, komplexe Zusammenhänge zu vereinfachen und unangenehme Situationen schnell loszuwerden, sehr entgegen. Problem; Die wahren Ursachen werden verschleiert und der Lernprozess blockiert. |
Teambildung |
Teambildung vollzieht sich in mehreren Phasen, die z.B. oft mit Forming, Storming, Norming, Performing, Adjourning (Orientierung, Konfrontation, Kooperation, Wachstum, Auflösung) beschrieben werden. |
Teilwahrheiten |
Es wird nur zugegeben, was bekannt, plausibel, leicht erkennbar ist. |
Totzeit |
Totzeit ist die Verzögerungen zwischen Aktion und Reaktion. Sie kann uns dazu verführen, Aktionen verstärkt oder öfter auszuführen als dies sinnvoll ist, weil wir i.d.R. mit einer zeitnahen Reaktion rechnen. |
Transaktionsanalyse |
siehe Kindliche Ich-Zustände |
Verantwortung |
Bereitschaft und Fähigkeit für eigenes oder fremdes Handeln (z.B. Mitarbeiter) Rechenschaft abzulegen und die Folgen zu tragen. |
Verantwortungs-diffusion |
Menschen, die mehrheitlich falsch handeln, haben weniger Gewissensbisse als die, die gegen die Mehrheit falsch handeln, weil sie intuitiv die Verantwortung auf alle Schultern verteilen. Das Gefühl, der Mehrheit anzugehören, senkt die Skrupel und das Gefühl persönlichen Risikos. |
Verhaltensregler |
Das Gehirn erfüllt die Funktion eines Reglers, der unser Verhalten regelt. Durch Vergleich des Ist-Zustands von Signalen des Körpers und der Sinnesorgane mit einem Wunschzustand erzeugt es Bedürfnisse, die Denkprozesse auslösen, die wiederum das Verhalten steuern. |
Verräumlichung der Zeit |
Die Abbildung von zeitlichen Abläufen in räumlichen Dimensionen, z.B. einer Grafik mit Zeitachse. |
Vertrautheit |
Je häufiger wir einer Person begegnen und je ähnlicher sie uns in Aussehen und Verhalten erscheint, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit genetischer Verwandtschaft und desto schützenswerter und vertrauenswürdiger erscheint sie uns. |
VW-Prinzip |
Das Prinzip, Vorwürfe durch Wünsche zu ersetzen. Statt „Du hast … getan!“ besser „Ich wünsche mir, dass Du künftig …“ |
Weichmacher |
Worte, wie „man, jemand, könnte, würde, sollte, vielleicht, möglicherweise“ dienen als Testballons und Meinungssonden. Sie drücken aus, dass wir uns (noch) um Verantwortung und Verbindlichkeit drücken wollen. |
Werte- und Entwicklungsquadrat |
Eine Visualisierung der verschiedene Pole und Gegensätze einer Fähigkeit oder Eigenschaft in einem Quadrat. Z.B. Geiz und Sparsamkeit als positive und negative Extrempole und Verschwendungssucht und Großzügigkeit als Gegensätze. Der Vorteil der Darstellung ist, dass wir auch scheinbar negative Eigenschaften als Ausprägung einer positiven Eigenschaft erkennen und die Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar werden. |
W-Fragen |
s. offene Fragen |
Zeit-Aufwand-Qualitätsdilemma |
Jedes Projekt hat die Aufgabe die Faktoren Zeit, Geld und Qualität in ein sinnvolles Verhältnis zu setzen. Dabei kann in der Regel keiner der Faktoren maximiert werden ohne die anderen über Gebühr zu strapazieren. |
Zentralidee |
Die Tendenz, sich auf den als wesentlich erscheinenden Faktor zu konzentrieren und alle anderen Faktoren zu ignorieren. |
Zinseszinseffekten, Unterschätzen |
In der Regel werden die Wirkungen von Zinseszinseffekten intuitiv unterschätzt |
Zustands-änderungen, Unterschätzen |
In der Regel gehen wir von kontinuierlichen Abläufen in unserer Umgebung aus. Die Gefahr plötzlicher Zustandsänderungen wird deshalb sehr oft unterschätzt und trifft uns oft unerwartet. |